Mit dem Motorboot die türkisblauen Seen entdecken und die Natur geniessen – wer träumt nicht davon? Dies ist für Tina und Nino Realität geworden. Sie haben sich entschieden, die Motorbootprüfung zu absolvieren. Tina, welche sich von Ninos grosser Leidenschaft zum Wassersport anstecken liess, hatte bis dahin keine grossen Vorkenntnisse. Nino hingegen hat seine Leidenschaft für das Segeln schon früh entdeckt und hat im vergangenen Jahr bereits die Segelprüfung absolviert.

«Uns ging es hauptsächlich darum, dass wir auch Segelschiffe mit Motoren von mehr als 8 PS fahren dürfen. Wir möchten mit dem Motorboot auch Angeln und Wasserskifahren.» so die beiden. Da das Lernen zu zweit noch mehr Spass macht, haben sie die Ausbildung zusammen in Angriff genommen.

Was braucht man zur Motorbootprüfung?

Um auf Schweizer Gewässern ein Motorboot mit mehr 6 kW (ca. 8 PS) Motorenleistung führen zu dürfen, ist ein Führerausweis notwendig. Auf dem Bodensee gilt die Führerscheinpflicht schon ab einer Motorisierung ab 4,4 kW (ca. 6 PS). Um den Motorbootführerschein zu erlangen, benötigt man eine theoretische und praktische Prüfung. Die praktische Prüfung muss innerhalb von 24 Monaten nach bestandener Theorieprüfung erfolgen.

Gelernt haben die beiden für die Theorieprüfung mit dem Motorboot-Lernkit von BoatDriver. «Die darin enthaltenen Onlinekurse mit den offiziellen Prüfungsfragen für die Theorie und der hilfreiche Onlinekurs für die Praxisstunden halfen uns sehr dabei, schnell prüfungsreif zu werden.»

Dann ging es auch schon los mit den Praxisstunden auf dem Motorboot. Gewählt haben die beiden die Bootsfahrschule Oliver Lüthi am Thunersee. Schritt für Schritt wurden die beiden auf die praktische Prüfung vorbereitet: Kenntnisse des Prüfungsschiffes, Belegen des Schiffes an Klampe, Seemannsknoten, Kursbestimmung auf Seekarte, Standortbestimmung durch Peilung, alles rund um das Thema Schiffssicherheit, waren wichtige Teile davon. Zudem lernten sie sorgfältig die Manöver, welche prüfungsrelevant sind. Hier eine Auswahl:

  • Ab- und Anlegen an Steg
  • Anlegen steuerbord und backbord voraus und rückwärts
  • Manövrieren auf engem Raum
  • Bug- und Hecklandung
  • Mann über Bord
  • Fahren auf verschiedenen Kursen

Die beiden haben sich mit je rund 15 Fahrstunden auf die Motorbootprüfung bzw. Praxisprüfung vorbereitet. «Wir haben bewusst nicht privat geübt, weil wir uns an das Prüfungsschiff gewöhnen wollten. Die Knoten wurden bequem und fleissig zu Hause geübt. Das Knotenset, aber auch der Onlinekurs für die Motorbootpraxis von BoatDriver halfen sehr dabei!»

Der grosse Tag – die Motorbootprüfung!

Es war so weit, der Prüfungstag war da! Die Prüfung startete um 09.00 Uhr. Bevor die Prüfung begann, holten sie sich letzte Tipps und Tricks beim Bootsfahrlehrer Oliver Lüthi.

Während Tina mit dem Bootsfahrlehrer Oliver auf ihre Prüfung wartete, war Nino der erste Prüfling des heutigen Tages.

Der Experte erwartete Nino schon und begrüsste ihn freundlich. Seine Anweisungen während der Prüfung waren klar und ruhig. «Zuerst fuhren wir direkt raus auf den See und ich musste das «Mann über Bord - Manöver» vorzeigen, welches mir sehr gut gelang,» so Nino. Anschliessend fuhren sie zurück in den Hafen, wo er dann zuerst vorwärts auf Backbordseite und danach rückwärts auf Steuerbordseite anlegte.

Sofort ging es weiter und Nino zeigte vor, wie das Parkieren in einer Box zu absolvieren ist. «Anschliessend musste ich auch aus der Box rausfahren und rückwärts in diese einfahren. Wie geahnt, kam direkt zu diesem Zeitpunkt ein heftiger Windstoss, so habe ich die Übung wiederholt und beim zweiten Versuch hat es dann geklappt.»

Die nächsten Manöver vorwärts anlegen auf Steuerbord und danach rückwärts anlegen auf Steuerbord gelangen Nino dann wieder auf Anhieb. Zuletzt zeigte er noch das «Bug-Pfahl-Manöver», wobei der Bug direkt vor einem Pfahl zum Stillstand gebracht werden muss. Dann ging es zurück zum Prüfungssteg. «Kaum hatte ich die letzte Leine festgemacht, hatte mir der Experte schon gratuliert! Ich habe bestanden», so Nino erleichtert!

Nun drückte er Tina die Daumen, welche bereits abgelegt hatte, denn jetzt war sie an der Reihe. Während Tina auf den See rausfuhr, fragte der Experte einige Theoriefragen ab. «Er merkte wohl, dass ich nervös bin, und hat mir damit Sicherheit gegeben». Auch sie durfte zuerst das «Mann über Bord-Manöver» absolvieren. Anschliessend folgten die weiteren prüfungsrelevanten Manöver. «Es funktionierte alles super. Bis auf das Einparken rückwärts in eine Box. Ich hatte auf einmal ein Durcheinander und war nicht mehr in der richtigen Ausgangslage. Jetzt war ich wieder nervös. Ich raffte mich aber zusammen, ging nochmals in die Startposition und konnte das Manöver dann erfolgreich beenden.» Als Tina am Schluss am Steg ankam, musste sie noch einige Knoten vorführen. Auch dies gelang ihr gut und der Experte konnte auch ihr zur bestandenen Prüfung gratulieren. «YES! Ich war super glücklich!»

Das Fazit

Tina: «Das Motorbootfahren macht mir grossen Spass! Ich freue mich auf den ersten Sommer, in dem ich meinen Ausweis habe und selbst über den See gleiten darf. Ich kann mir auch gut vorstellen noch weitere Ausbildungen, wie beispielsweise den Segelschein, zu machen. Ich hatte keine Erfahrungen mit Booten und trotzdem gelang es mir in kurzer Zeit, das benötigte Wissen in relativ kurzer Zeit anzueignen und umzusetzen.» 

Nino: «Ich empfehle allen, die Segel- oder Motorbootprüfung zu machen. Denn AUF dem See ist es viel schöner als AM See. Zudem freue ich mich, nach bestandener Motorboot- und Segelprüfung schon bald den Küstenschein auf dem Thunersee in Angriff zu nehmen!»